Feuerwehr Strasshof

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Am gestrigen Samstag, 23. Juli, fand ein Übungstag für die Kameraden des ersten Zuges, welcher vorwiegend aus Kameraden der Grundausbildung besteht, statt. Der Schwerpunkt lag auf dem Einsatz technischer Geräte und dem Nachrichtendienst. Um 08:00 Uhr begann der Übungstag auf dem Übungsgelände mit vier Stationen, welche jeweils andere Bereiche des technischen Einsatzes behandelte. Zu Mittag wurde für das leibliche Wohl gesorgt und kurz darauf begann auch schon die Ausbildung des Nachrichtendienstes.

Beim Stationenbetrieb wurden die Kameraden mit dem Hantieren von Motorkettensägen konfrontiert, mussten ein überschlagenes Auto vor dem Abrutschen sichern, hatten die Aufgabe mittels Kran schwere Objekte zu befördern und sollten eine eingeklemmte Person aus einem PKW befreien. 
Bei der ersten Station lag der sichere Umgang mit Motorkettensägen im Vordergrund. Es wurde mit Sicherheitsbekleidung gearbeitet und besprochen worauf beim Schneiden, bzw. beim Umgang mit diesem Gerät zu achten ist. Es wurden einige Bäume auf dem Übungsgelände gefällt und anschließend zu Pölzmaterial verarbeitet.  
Bei der folgenden Station war die Übungsannahme ein Autoüberschlag, wobei das Auto seitlich zum Liegen kam. Aufgabe war es den PKW vor dem Umfallen und Abrutschen zu sichern. Hier wurden zwei Methoden angeboten. Einerseits konnten die Feuerwehrmänner vom "Stabfast" (Sicherungssystem zum stabilisieren eines Fahrzeuges) Gebrauch machen. Andererseits wurde das Sichern mit Leitern und Spanngurten ebenfalls als Alternative probiert.
Bei der Kranstation war ein tonnenschwerer Steinblock mittels Kette und Kran von einem Platz zu einem anderen befördert. Im Fokus lagen das richtige Sichern der Last und das korrekte Einweisen. Dafür wurden die Einweiszeichen besprochen und ausprobiert. Denn nur mit den richtigen Zeichen ist ein zielführendes Arbeiten zwischen Einweiser und dem Bediener des Krans möglich. Bei dieser Station wurde mit unserem SRF (Schweres-Rüst-Fahrzeug) gearbeitet. Auch die Kranseilwinde kam zum Einsatz.
Die vierte Station hatte einen Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, ein uns nur allzu vertrautes Szenario, zur Annahme. Aufgabe war es die eingeklemmte Person auf der Fahrerseite, mittels Spineboard, liegend zu retten. Dafür musste eine "dritte Tür" geschaffen werden. Als erstes wurden die vordere und die hintere Fensterscheibe auf der Fahrseite mit Hilfe eines Federkörners zerbrochen. Dies ist notwendig, damit während den folgenden Arbeiten die Scheiben nicht unkontrolliert zerbrechen und somit die Sicherheit der verletzten Person, sowie die der Einsatzkräfte gefährdet würde. Während dieser Tätigkeit wird der/die Eingeklemmte durch eine Decke von den Glasteilen geschützt. Nachdem die Scheiben erledigt waren wurde mit dem aufspreizen der Fahrertüre begonnen. Als auch dieser Zugang zu der Person geschaffen war wurde damit begonnen die Türe soweit zu vergrößern, damit eine Rettung mittels Spineboard problemlos möglich ist. Dafür wurde mit der Säbelzahnsäge, der hintere Teil der Fahrerseite (PKW mit drei Türen), ein senkrechter Schnitt von Fenster bis Boden vorgenommen. Anschließend wurde auch die B-Säule vom Dach des Autos, ebenfalls mit der Säbelzahnsäge, durchtrennt. Nun war es notwendig den ausgeschnittenen Teil nach unten zu biegen. Hierfür wurde mit dem Stempel gearbeitet. Dieser wurde an Stelle der Fensterscheibe positioniert. Dies war die optimale Position um den Zugang schnellstmöglich zu schaffen. Nächste Herausforderung war es die Rückenlehne umzulegen, sodass die Person liegend auf das Spineboard transportiert werden kann. Für diese Aufgabe wurde erneut mit dem Stempel, aber auch mit dem Halligan Tool gearbeitet.

Um halb eins wurde dann zur verdienten Pause ins Feuerwehrhaus eingerückt. Dort erwartete bereits ein gutes Essen die fleißigen Kameraden. Nach etwa einer Stunde wurde mit dem zweiten Teil des Übungstages begonnen. Zu Beginn erhielten die Feuerwehrmänner einen Einblick in den Nachrichtendienst und in die Funkordnung. Nach dem theoretischen Teil wurde dieses Wissen in die Praxis umgesetzt und die Kameraden der Grundausbildung besetzten die Funkgeräte. Sie erhielten einige Aufgaben und wurden so langsam in das richtige Funken eingeführt.

Der Tag war für alle überaus lehrreich, unabhängig ob Grundausbildung oder schon Feuerwehrmann. Ein großes Dankeschön an alle Übungsausarbeiter. Wir freuen uns schon auf den nächsten "Action day".